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Beschreibung des Drachenmythos |
Drachenkampf
Das bestimmende Motiv des Drachenmythos in Europa und dem Orient ist der Drachenkampf. Dabei lassen sich mehrere Typen von Erzählungen unterscheiden, etwa nach dem Stand des Helden oder dem Schauplatz (konkret oder undefiniert). In der Antike überwiegt der heroische Kampf, als Drachentöter treten Götter oder mächtige Helden auf.
Der christlich-legendäre Drachenkampf, der in der Hauptsache der biblischen Tradition entstammt, schildert die Auseinandersetzung der Heiligen mit dem Bösen, der Drache dient dabei als Allegorie. Ausschlaggebend ist hier nicht die Körperkraft oder Geschicklichkeit, sondern der Glaube; oft verhilft schon ein Gebet zum Sieg. Der Drache ist kein zwingendes Element dieser Erzählungen, auch andere Untiere wie riesige Wildschweine können seine Funktion übernehmen.
Einen weiteren Typus bildet der ritterlich-adlige Drachentöter, der den Drachen im Zweikampf erschlägt. Zwar verfügen diese Heldenfiguren meist über Stärke, Mut und hohe Moral, müssen jedoch aufgrund der körperlichen Überlegenheit des Drachen auch auf eine List zurückgreifen.
Im bürgerlich-bäuerlichen Bereich der Märchen und Sagen werden die bedrohlichen Untiere oft überlistet, vergiftet oder verzaubert. Hier zählt nur das Resultat. Die Volksplage muss beseitigt werden, die Eigenschaften des Drachentöters sind nebensächlich. Der Drachenkampf findet sich bereits in den ältesten orientalischen Drachenmythen. Bis in die Gegenwart wird das Bild des Drachen verwendet, um die Auseinandersetzung von Gut und Böse darzustellen, den Gegner zu dämonisieren und den Sieger als übermächtigen Helden erscheinen zu lassen.
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